Bürgerverein Mensch, Umwelt und Natur e.V
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Bürgerverein Mensch, Umwelt + Natur e.V. Kontakt: |
Aufgrund des Beschlusses des Kreistages vom 18.10.1985 wurde ein Standortfindungsverfahren für eine Kreismülldeponie eingeleitet. Im Ergebnis wurden mehrere Standorte, darunter Holzheim, als mögliche Standorte für eine Mülldeponie festgelegt. Daraufhin wurde die Bürgerinitiative am 23.11.1987 gegründet und der frühere Holzheimer Bürgermeister Walter-Georg Buß zum Vorsitzenden gewählt. Mit einer Großdemonstration am 29. Oktober in Gießen, mit über 1000 Personen, sollte im Vorfeld der Kreistagsentscheidung nochmals auf die Bedenken und den Widerstand hingewiesen werden.
Am 14. November 1988 wurde im Kreistag der Standort Holzheim, denkbar knapp mit nur einer Stimme Mehrheit, beschlossen. Durch diesen Beschluss rückten die BürgerInnen noch enger zusammen und gründeten am 5.12.1988 den Bürgerverein Mensch, Umwelt + Natur. Zum Vorsitzenden wurde Gerhard Zeiß gewählt. Der Verein entwickelte sich in kürzester Zeit zum größten Pohlheimer Verein mit weit über 2000 Mitgliedern. Nach dem tragischen Unfalltod von G. Zeiß 1998 übernahm Horst Biadala den Vorsitz.
1989
• Am 29. 6. begannen die Vermessungsarbeiten auf dem DepoNie-Gelände.
• Am 14. 8. wurden Probebohrungen durchgeführt, mit Unterstützung einer Polizeihundertschaft.
• Am 15. 8. kam es zu Auseinandersetzungen und dem vorläufigen Stopp der Bohrungen.
• Am 20. 9. wurde die Durchfahrt zum und in den Wald von BürgerInnen blockiert. Die geplanten Bohrarbeiten konnten dadurch nur unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden.
• Am 21. 9. kam es zu ersten Verletzten durch überharten Polizeieinsatz.
• Am 28. September wurden die Bohrarbeiten beendet.
Die 450 seitigen Dokumentation von Klaus Sommer über die Ereignisse (1987-1989) rund um die Deponie wurde am 25.01.1990 der Öffentlichkeit vorgestellt. Eine weitere Dokumentation, die die Ereignisse der Jahre 1989-1990 beinhaltet folgte später. Hierin wurden umfangreich die Aktionen, Ereignisse und Beschlüsse und Bürgermeinungen festgehalten.
Am 04. März 1993 wurden die Planfeststellungsunterlagen offen gelegt, gegen die am 02. Juni 1993 11.000 Einwendungen beim Regierungspräsidenten eingelegt wurden. Am 18. Dezember 1995 wurde eine abgeänderte erweiterte Planung im Kreistag beschlossen.
Am 17. Mai 2002 wurde das Planfeststellungsverfahren durch den Regierungspräsidenten eingestellt. Am 09. September 2003 beschließt der Kreistag, keine Klage gegen die Entscheidung des Regierungspräsidenten einzulegen.
DAMIT IST DAS KAPITEL DEPONIEPLANUNG mit einem Kostenaufwand von über 15 Millionen DM beendet.
Der letzte Akt des Mülldramas wurde am 24. August 2003 in einer Großveranstaltung des Bürgervereins auf dem geplanten Deponiegelände aufgeführt.